Warm-Up – diese Fußbodenheizung ist nicht bloß "heißer Scheiss"
Schwer zu sagen, ob Hipsterbärtchen gegen Kälte gut sind – Fußbodenheizungen sind es auf jeden Fall. Allerdings rangiert die von ihnen ausgehende Faszination irgendwo zwischen der von Kellerfenstern und Dachrinnen. Bis jetzt! Denn Anna Marczinke, Isabelle Senft und Nicole Sibenlist von der Hochschule Hannover zeigen als angehende Innenarchitektinnen, dass sie keine kalten Füße kriegen, wenn sie beim Thema Fußbodenheizung buchstäblich nach Höherem streben.
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Die drei Studentinnen griffen wie das NuThinker Team des Projektes myMood auf eine Entwicklung ihrer Kommilitonin Nele Ratjen zurück, die für die DOMOTEX 2018 eine leicht reversible und zonierbare Fußbodenheizung entwarf. Bei der Weiterentwicklung des Ausgangsprojektes wollten die Studentinnen sich verstärkt auf wichtige Herausforderungen wie CO2-Reduktion, Ressourcenschonung und Klimakrise konzentrieren.
Ebenso visionär wie problemorientiert
Das "Warm-Up"-Team – das wie das "myMood"-Team mit einem 1:1-Prototypen zur DOMOTEX 2020 kommt – zeigt mit seinem Konzept, dass an der Hochschule Hannover nicht nur experimentell und visionär gearbeitet wird, sondern auch ausgesprochen problemorientiert und realitätsnah. So ist mit "Warm-Up" eine ebenso neue und aufsehenerregende wie praxistaugliche Fußbodenheizung entstanden, die ihren Entwicklerinnen alle Ehre macht. Das Besondere ist schnell auf den Punkt gebracht: Die Schläuche der Heizung verlassen die horizontale Dimension, um zu einem wohlig temperierten Raumtrenner zu werden, der den Durchfluss des Heizwassers transparent macht. So entsteht eine einzigartige Atmosphäre im Spannungsfeld gemütlicher Wärme und optischer Reize. Der Heizschlauch wird im Zusammenspiel mit dem nüchternen Metallrahmen, um den er sich windet, zur skulpturalen Heizung, die den Raum gliedert.
Mikroklima für das große Ganze
Dieses Heizsystem sieht nicht nur steil aus, es dient auch dazu, die Wärme in konzentrierter Form dahin zu bringen, wo sie am meisten benötigt wird. So wird das oft überflüssige Heizen des ganzen Raumes vermieden und ein Mikroklima geschaffen, das sich lokal als ebenso nützlich erweist wie global – Stichwort Klimaschutz. Rein technisch betrachtet besteht „Warm-Up“ aus einem Modul, das in den Boden eingelassen wird, und einem farbigen Aluminiumrahmen für die Schläuche, dem sogenannten Frame, der den Raumtrenner bildet. Die Heizung ist flexibel einsetzbar und kann für Reparaturen oder Modifikationen leicht entnommen und ausgetauscht werden. Das Bodenmodul entspricht den Dimensionen einer Diele und wird unter dem Belag – in diesem Fall Eichenparkett – eingebaut. An den kürzeren Seiten verfügt das Modul über Anschlüsse für den unter den Dielen verlaufenden Heizschlauch, innerhalb des Moduls befinden sich Auslass und Einlass für den Schlauch, der sich um den Frame wickelt. Der Frame wiederum ist mit dem Bodenmodul verschraubt und sorgt zudem durch eingebaute Flansche für Stabilität. Damit auch die Kreativen nicht zu kurz kommen, lässt sich der Heizschlauch auf verschiedene Arten um den Frame wickeln, so dass individuelle Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet werden – kurzum: So lange es keine NuThinker für Kellerfenster und Dachrinnen gibt, sind Fußbodenheizungen fortan in einer anderen Liga.
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