Was ist eigentlich… ein Beni Ouarain?
Zarte schwarze Rautenmuster auf einem wollig weichen Untergrund: Die neue Lust am Teppich rückt einen traditionellen Berber in den Blick
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Es sind ja immer so Phasen. Innerhalb des Teppich-Revivals, das innovativen Herstellern wie Jan Kath und Rug Star Aufwind verschafft, wendet man sich auch wieder traditionellen Teppichen aus dem Orient und dem Maghreb zu.
Erst wollten alle bunte Kelims, jetzt sieht man überall diese schlichten, hellgrundigen Teppiche mit dem zarten schwarzen Rautenmuster: Beni Ouarains.
Bild: Le Michelle Nguyen
Vermutlich sind diese Teppiche so beliebt, weil sie in jedes Interior passen – ob skandinavisch frisch, klassisch edel oder rustikal gemütlich. In einem eklektischen Interior können sie das verbindende Element sein. Man sieht sich nicht so schnell satt an ihnen, und man muss nicht sämtliche textilen Accessoires austauschen, nur weil man sich einen gekauft hat. Kurz und gut: Beni Ouarains sind die Jeans des aktuellen Interior-Designs. Ach ja, die Designer der Moderne und des Mid-Century mochten sie auch schon.
Bild: Cabane Indigo
Typisch ist der cremefarbene Grund mit einem schwarzen grafischen Muster, das nicht immer Rautenform haben muss: Zuweilen sind es waagrechte Striche oder Kombinationen aus Kästchen und Zickzack-Linien, die fast ein wenig aussehen wie Telefonkritzeleien.
Manche haben Bordüren, die meisten nicht.
Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts lebten die etwa 17 Nomadenstämme der Region sehr abgeschieden, weshalb die Dekore sich auch abseits der typischen Orientteppiche bewegen. Eher noch erinnern sie an die schlichten Keramikdekore des Neolithikum. Das passt zu unserer neuen Lust am Ornament, die zwar wächst, aber noch etwas schüchtern ist. Es ist ein Muster für Einsteiger.
Echte Beni Ouarains werden von Hand aus der dicken Wolle von Hochlandschafen geknüpft. Und sie sind Unikate, Form und Muster variieren. Sie sind mal hochflorig, mal etwas flacher, je nach Verwendungszweck (traditionell übrigens als Decke). Da der Look so populär ist, gibt es jedoch mittlerweile viele industriell gefertigte Imitate, oft aus synthetischen Materialien, teils mit Gummierung, das markante Muster aufgedruckt. Alles kein Vergleich zu den wahnsinnig weichen und warmen Originalen. Lange nicht so haltbar – und ohne jede Erbstück-Tauglichkeit. Dabei wird der so überaus kompatible Beni Ouarain vermutlich nie ganz out sein – eine Investition lohnt sich also.
Bild: ByBlye Interiors
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Dieser Artikel wurde zuerst veröffentlicht auf Houzz .
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